Der Vortrag möchte an Kabarettistinnen erinnern, die auch noch in den dunkelsten Jahren der deutschen Geschichte mit der Waffe des Wortes Widerstand gegen den Machtmissbrauch der Herrschenden geleistet haben. In Kleinkunstkellern – wie in der „Katakombe“ und im „Kabarett der Komiker“ in Berlin oder in der Münchner „Pfeffermühle“ – haben Wortakrobatinnen mit Parodien, Satiren und Flüsterwitzen versucht, das „Dritte Reich“ zu verhindern, dann zu bekämpfen und schließlich zumindest zu überleben (was nicht allen gelungen ist). Ohne christliche und jüdische Künstlerinnen wie Blandine Ebinger, Dorothea Gerson, Ursula Herking, Trude Hesterberg, Liesl Karlstadt, Trude Kolmann, Erika Mann, Lucie Mannheim, Isa Vermehren, Claire Waldoff u.a. müsste die Kabarettgeschichte umgeschrieben werden.
Dr. Jürgen Nelles lehrt Neuere deutsche Literatur an der Universität Bonn und ist seit vielen Jahren für Bildungsträger und Kulturinstitutionen tätig.
Anmeldung: www.vhs.dortmund.de (Veranstaltung 24-51002)